Wie es ist und wie es sein sollte

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Erinnert ihr euch noch, wie ich nach meiner kleinen Pause schrieb, dass es zwei Dinge gibt, die mich haben verstummen lassen? Die ich irgendwie für mich ordnen musste.
Teil eins habe ich bereits verbloggt, heute will ich euch auch erklären was mir noch auf der Seele liegt. Ja, liegt, denn natürlich geht all das nicht weg nur weil ich drüber blogge.

Pressereise – eine Erfahrung zwischen den Stühlen

Ihr wisst, ich war vor Kurzem auf Pressereise. Die Zeit mit meinen beiden Kindern habe ich sehr genossen, das Hotel war großartig und wir haben es uns gut gehen lassen. ABER: Eine Pressereise ist kein Privatvergnügen und es gab auch sehr viele unschöne Momente. Bei denen ich mich irgendwann fühlte wie eine Puppe. Klar, so ein Reiseveranstalter hat ein Programm und möchte möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zeigen. Das lässt sich aber nur bedingt mit (so) kleinen Kindern vereinbaren. Ich fühlte mich also die ganze Zeit über immer wie zwischen den Stühlen. Ich wollte es Neckermann recht machen, die ein ziemlich aufwändiges Programm vorhatten. Im Vorfeld hieß es: Bring die Kinder mit, wir freuen uns. Vor Ort spürte ich davon wenig.

Kinder wollen kein Programm

Und so war ich immer im Zwiespalt: Ich wollte nicht die gesamte Planung torpedieren, aber verdammt noch mal, ich hatte hier eine Zweijährige und ein Baby, die wollen nicht von Hotel zu Hotel, von Strand zu Strand gefahren werden. Die wollen planschen, buddeln, essen und mit Mama kuscheln. Nicht in Kindersitzen versauern.

Mutter torpediert Programm

Ich versuchte also so gut es ging meine Kinder zu schützen und war deswegen natürlich schnell ein Ärgernis. Man musste sich plötzlich nach mir richten, das ganze Programm wurde gekippt und das war nicht leicht.
Für Neckermann nicht, aber für mich sicher auch nicht.
Denn „Ich habe ja keine Kinder“ ist selten ein Satz der Kompromissbereitschaft signalisiert. Und glaubt mir, diesen Satz habe ich sehr sehr oft gehört.

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Kinder gehen vor – auch bei Pressereisen

Aber das Runzelfüßchen und Herr Annika gehen nun mal vor. Abends, ermüdet auch durch diesen „Kampf“ mit dem Veranstalter habe ich desöfteren in mein Kissen geweint. Und leider auch meine Tochter angeschrieen, weil mir alles zuviel wurde. Das fühlt sich auch Wochen später noch nicht gut an. Und bringt mich in ein Dilemma. Denn ja: Ich hatte eine tolle Zeit in Bulgarien, das Runzelfüßchen hat es genossen, Herr Annika fand es glaube ich schön von Schwester und Mama und Fremden so betüddelt zu werden. Darüber schrieb ich ja auch schon. Aber deswegen all den Ärger, all die Mühen, all das Kämpfen mit der Agentur vergessen? Und nicht darüber schreiben? Das kann ich nicht. Weil ich es auch unehrlich euch gegenüber finde.

Aber es war doch kostenlos?!

Dieser Blog steht für Ehrlichkeit. Und das möchte ich gern weiter so handhaben. Nun habe ich, wenn ich jemandem offline von meiner Reise und den „Schattenseiten“ berichtete, aber immer nur die Reaktion bekommen: „Ja, stell dich nicht so an. Immerhin warst du kostenlos im Urlaub. Und deine Leser_innen interessierten sich ganz sicher nicht für dein Gejammer.“

Muss man für eine Pressereise dankbar sein?

Ist das so? Wollt ihr nicht wissen, dass eben nicht alles Gold ist was glänzt? Natürlich ist es so, dass ich für die Reise keine Ausgaben hatte. Aber es ist ja mitnichten so, dass  es deswegen alles umsonst ist. Im Anschluss wünscht die Firma ja einen Bericht über das Reiseland Bulgarien, so ist der Deal. Das wissen wir glaube ich alle. Und ich hatte ja schöne Erlebnisse dort, viele Leser_innen haben nachgefragt, wo wir waren und vor allem, wie das so ist, allein mit zwei Kindern zu verreisen. Ich bin so unfassbar stolz darauf, dass Einige von euch sogar meine Reise als „Vorbild“ genommen haben sich selbst in das Abenteuer Urlaub zu wagen. Ich glaube ihr wisst nicht, was mir das bedeutet.

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Kritik macht angreifbar

Dennoch ist es so, dass ich den enormen Stress den ich auf dieser Reise mit dem Veranstalter hatte nicht verleugnen will. Ich kann ihn nicht abtun und sagen „hey, liebe Leser_in, es war alles nur toll, toll, toll.“ Dem ist nicht so. Es war vieles großartig, ich hatte eine wunderbare Zeit und habe die Zeit mit meinen Kindern genossen. Aber ich will nicht verschweigen, dass diese Reise nicht gerade kinderfreundlich war, auch wenn Neckermann das gern so sehen möchte. Und ich kann darüber nicht schweigen, das kommt mir falsch vor. Ich weiß, dass auch aufgrund meiner hier geübten Kritik sich zukünftig Kooperationspartner einmal mehr überlegen, ob sie mit mir zusammenarbeiten wollen. Und Neckermann, da mache ich mir keine Illusionen, wird das sicher nicht wieder machen. Für die bin ich die nervige Mutter die den Plan zunichte macht. Ich bin mir dessen bewußt und könnte ja darüber schweigen. Könnte die anstrengenden Gespräche aussparen, nicht erwähnen, dass ich großen Druck verspürt habe, ja nicht aus dem Rahmen zu fallen.

Jammern auf hohem Niveau?

Aber so bin ich nicht. Deswegen kommt euch dieser Post jetzt vielleicht wirklich wie Jammern auf hohem Niveau vor. Deswegen ist es ja für mich so schwer darüber zu schreiben. Ich möchte aber nicht so tun, als wäre immer alles toll bei Kooperationen, wenn es das eben nicht ist. Ihr verdient die Wahrheit, auch wenn sie hart ist. Und mir ist durchaus auch klar, dass ich mich damit auch sehr angreifbar mache. Und für mögliche weitere Kooperationen nicht mehr interessant bin. Aber wisst ihr was: Lieber so, als das ich immer alles gut finden muss. Das ist unehrlich und das bin ich einfach nicht.

Was ich aus der ganzen Sache übrigens gelernt habe: Ich bin stark und wenn es um meine Kinder geht bin ich bereit jede Grenze der Welt zu ziehen. Aber das ist nicht leicht und mit dem Druck so fertig zu werden, dass ich meine Tochter nie nie wieder so anschreie, das muss ich lernen. 

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23 Antworten

  1. MartinTriker sagt:

    Die Kritik ist völlig richtigh. Hey, Neckermann wollte einen Bericht von dir schreiben lassen, und hat dich eingeladen. Wohlwissend, daß du zwei kleine Kinder mitbringen wirst. Also wollten die auch, daß du über einen tollen Urlaub MIT Kindern schreibst. Als billige Werbung für sie.

    Wenn die das dann versauen, und eben nur dich alleine sehen, dann ist das deren Problem.

  2. Julia sagt:

    Danke für deine ehrlichen Worte! Dass eine Mutter mit Kleinkind und Baby kein riesiges Reiseprogramm absolvieren mag, hätte man sich eigentlich denken können. Dazu braucht es nicht zwingend eigene Kinder, nur ein bisschen Einfülungsvermögen.
    Und ja, es ist nicht immer alles Gold, was glänzt, aber viel zu oft wird den Lesern nur die funkelnde Oberfläche präsentiert. Klar mag es ein Veranstalter selten, wenn der Bericht auch negatives enthält. Aber ein Blog lebt davon, dass er lebendig und glaubhaft ist, und da gehören auch ungeschönte Seiten dazu. Wenn sich also künftige Kooperationspratner von diesem Post abgeschreckt fühlen, wären sie sowieso nicht die richtigen Partner gewesen…

    LG, Julia

  3. Denise sagt:

    Ich finde deinen Artikel und deine damit verbundene Offenheit wunderbar, richtig und sehr wichtig. Blogs standen einst für ehrliche offene Worte – seien sie positiv oder negativ. Die eigentliche Bedeutung ist doch in vielen Blogs völlig abhanden gekommen, es sind eigentlich Magazine basierend auf Werbung. Dabei standen gerade Blogs für Word of Mouth und waren gerade deshalb Anlaufstelle für Unternehmen. Blogs sollen gerade durch ihre Glaubwürdigkeit für ein Produkt sprechen, mit dem Risiko, dass es auch mal nicht hinhaut.
    Das Problem ist hier also nicht dein Artikel, sondern das Verständnis vieler Blogger und Unternehmen. Diese wiederum sind oft zu geizig, einen Social Media Manager einzustellen, der auch wirklich Ahnung hat. So landet das Thema gerne mal bei einer Marketing Agentur und das Desaster für beide Seiten ist vorprogrammiert. Möchte also ein Unternehmen nun keine Kooperationen mehr mit dir eingehen, haben sie den Kerngedanken und die Materie Social Media schlicht nicht kapiert und sollten besser mal ihre Personalstruktur überdenken.

  4. Liebe Andrea,

    ich finde diesen Beitrag großartig und wichtig. Blogs leben von Authentizität, sie sich schließlich keine Litfaßsäulen. Es ist einfach nur ehrlich zu schreiben: Der Urlaub war sehr schön, das Land ist toll… aber die Umstände eben nicht. Und ganz ehrlich – mir Zweijähriger und Baby hätte ich mich nicht mal annähernd weiter als einen Kilometer von meinem Haus entfernt gewagt. Eine Reise hätte ich mir niemals nicht vorstellen können (damals nicht, heute weiß ich, dass es machbar, aber enorm anstrengend gewesen wäre) – daher bewundere ich Deinen Mut, das Projekt überhaupt anzugehen. Und ich kann nicht verstehen, dass man bei Neckermann da so gar kein Verständnis hat, wenn man die Kinder explizit einlädt.

    Es ist wirklich außerordentlich schade, dass Dich dieses Erlebnis so belastet hat (denn sachlcih betrachtet vollkommen unnötig – emotional aber absolut nachvollziehbar). Ich hoffe, dass das Posting Dein Herz um ein Vielfaches hat leicher werden lassen. Das hast Du völlig richtig gemacht und wenn ich Koooperationssuchender wäre, würde ich Ehrlichkeit sehr schätzen.

    Liebe Grüße
    Danielle

  5. Anonym sagt:

    Liebe Andrea,
    ich empfinde deinen Text keineswegs als Jammern. Ich fühle mich zurückversetzt in die Zeit, als meine Kinder in dem Alter waren. Man sitzt auch ohne fremde Umgebung oft zwischen den Stühlen. Wenn gesagt wird "Klar, bringt die Kinder mit!" war oft gemeint "Sie können dann ja ruhig spielen oder auch gerne schlafen." Rücksicht und Verständnis waren meist so mittel, kleine Kinder werden als anstrengend empfunden. Was sie ja auch definitv auch sind. Nur dass das für viele so überraschend ist, dass es oft vergessen wird, dass sich kleine Kinder nicht an Pläne halten, dass sie Bedürfnisse haben, die man einfach zu bedienen hat und dass kleine Kinder auch empfindlich sind… Und dieses Unverständnis erzeugt Druck auf die Eltern und ist alles andere als hilfreich. Du fühlst Dich jetzt als Quertreiberin, Jammerlappen, Blockiererin und künftig nicht mehr kooperations-würdig? Das ist falsch. Falsch, weil es nicht so ist. Und falsch, weil dir zu Unrecht dieses Gefühl gegeben wird. Wer eine Mutter mit zwei kleinen Kindern einlädt, bekommt eine Mutter mit zwei kleinen Kindern.
    Fühl Dich gedrückt, Lia

  6. Anonym sagt:

    Danke für deine Ehrlichkeit! Blogs a la "eigentlich finde ich Plastik TOTAL schlimm aber die Sachen von xyz sind sooo super" gibt es wirklich genug! Ich liebe gerade das authentische an deinem Blog. 🙂

  7. Nina sagt:

    Hallöchen, ich finde deinen Beitrag sehr interessant und denke, dass alle Beteiligten aus der Sache was gelernt haben sollten. Was? Ganz einfach, es sollte bestenfalls vor der Pressereise ein Ablaufplan übersandt werden. Dann kann untereinander abgestimmt werden, ob dies so möglich ist. Du kannst checken, ob du das so durchführbar findest und wenn nicht, muss die Reise abgesagt werden oder der Anbieter das Programm ändern.

    Ansonsten finde ich, dass Neckermann sich trotzdem nicht beschweren kann. Du kritisiert ja nicht die Reise und das Land an sich, sondern die Durchführung. Damit hat der Pauschalreisende ja nichts zu tun. Von daher drücke ich die Daumen, dass Dein Artikel hilft den Anbietern sich mehr in Familien reinzuversetzen und das Du trotzdem die Chance auf eine Reise bekommst.

    Mach weiter so.

    Vg, Nina

  8. Antje sagt:

    Wenn man mit Kindern reist muss man tatsächlich immer mal wieder das Programm anpassen – das kenne ich auch nur zu gut. Aber eine Pressereise ist kein Urlaub. Wenn ich mir den Post durchlese, auf den ich durch Klick auf "Pressereise" oben im Text gelange, lese ich einen begeisterten Bericht über den ersten Urlaub mit Mama. Alles war toll – das Meer, der Pool, die Rutschen, das Essen, dass Mama ganz viel Zeit hatte usw. – das klingt doch prima!

    Wenn sich aber beide Artikel auf ein und dieselbe Reise beziehen, bin ich etwas verwirrt. Ich sehe es genau wie du – Ehrlichkeit gegenüber dem Leser ist sehr wichtig – aber warum dann zwei so unterschiedliche Artikel zur selben Reise?

  9. Andrea sagt:

    Liebe Antje,

    die beiden Artikel beziehen sich auf die gleiche Reise. Und ich finde sie widersprechen sich auch nicht. Das Eine ist ja, dass ich mit meinen Kindern eine tolle Zeit hatte. Das Hotel war toll, wir trafen viele freundliche Menschen die uns geholfen haben. Das Andere ist das, was eben eher weniger mit den Kindern und dem Hotel zu tun hat. Dass ich mit dem Veranstalter immer wieder aneinandergeraten bin weil das Programm (Ausflüge etc) für meine Kinder zu viel war. Dieser Teil hat mit dem Thema "alleinreisen mit Kindern" aber nichts zu tun. Jedenfalls in meinen Augen. Verstehst du, was ich meine?

    Liebe Grüße,

    Andrea

  10. Andrea sagt:

    Liebe Nina,

    danke dir für deine Worte. Es gab in der Tat einen Ablaufplan, den ich auch kannte. Und bei dem ich bereits vor dem Hinflug sagte: Das ist zuviel. Da hieß es" Kein Problem, die Teilnahme ist obligatorisch". Darauf habe ich vertraut. Vor Ort war das dann eben nicht mehr so.
    Und genau, ich kritisiere nicht das Hotel und sage ja auch, dass ich mit meinen Kindern auch eine gute Zeit hatte. Nur dieser eine Aspekt, der sich vielleicht eher ums Bloggen dreht, der war für mich schwer aushaltbar.

    Liebe Grüße,

    Andrea

  11. Andrea sagt:

    Liebe Denise,

    so habe ich das noch gar nicht betrachtet, dass es vielleicht daran liegen kann, dass manche in den Agenturen wenig Ahung von Social Media haben. In der Tat merke ich bei Anfragen häufig, dass es daraum geht auf Blogs stattzufinden, weil irgendwer gesagt hat, dass man das jetzt so macht. Und nicht, weil man davon überzeugt ist (oder die ehrliche Meinung wirklich wollen würde). Aber ich für mich kann nur ehrlich verfahren. Und du hast Recht, wer das nicht will, für den bin ich dann vermutlich die Falsche.

    Liebe Grüße,

    Andrea

  12. Andrea sagt:

    Liebe Danielle,

    ich glaub, ich hab im Vorfeld über das "schaff ich das mit den zwei Kleinen" einfach gar nicht nachgedacht. Und die beiden sind tolle Reisekinder, das war wirklich angenehm. Aber klar, allein ist eine andere Hausnummer.
    Was ich sagen muss: Ja, mein Herz ist jetzt leichter. Es war der richtige Schritt sich das von der Seele zu schreiben. Und ich bin froh, dass es so verstanden wurde, wie ich es meinte.

    Liebe Grüße,

    Andrea

  13. Andrea sagt:

    Liebe Lia,

    Vielen Dank für deinen Kommentar. Der ist so wahr. Nur scheinbar ist mir irgendwo im Urlaub diese Denke abhanden gekommen zu sagen: Aber ihr wolltet mich genau so. Wie schade! Und ich glaube, wie du, wenn man mit Kindern eingeladen wird, dann können manche nicht überblicken, dass es sich dabei nicht um kleine Maschinen handelt, die genau dann spielen oder schlafen oder Bücher angucken. Sondern dass diese kleinen Menschen genau in dem Moment wütend, traurig oder aufgedreht sind, nicht allein buddeln wollen, an einem zerren weil sie Hunger haben oder Aufmerksamkeit wollen. Vollkommen normal, aber dennoch für manche unbegreiflich.

    Ich danke dir für dieses Bewusstwerden!

    Andrea

  14. Andrea sagt:

    Danke für deinen Kommentar! Und ich versteh genau was du meinst. Manchmal bleibt die Ehrlichkeit dann auf der Strecke wenn das Geld zu sehr lockt. Das wird bei mir wohl auch weiter nicht der Fall sein.
    (Und psst, meine Kinder haben auch Sachen aus Plastik, obwohl ICH Holz schöner finde 🙂

    Liebe Grüße,

    Andrea

  15. Andrea sagt:

    Lieber Martin,

    ich mag deine pragmatische Denke sehr. Sie hat mir ihm Urlaub nur irgendwie gefehlt. Vermutlich, weil ich mich wirklich als enorm zwischen den Stühlen sitzend empfunden habe.

    Liebe Grüße,

    Andrea

  16. Andrea sagt:

    Liebe Julia,

    ich befürchte genau dieses Einfühlungsvermögen hat halt leider gefehlt.
    Und was die Kooperationen angeht: Du hast Recht! Musste mir wohl mal gesagt werden. <3

    Liebe Grüße,

    Andrea

  17. Lisa sagt:

    "Ein letzter Keks vom Buffett, ein letztes Mal rutschen und schaukeln auf dem Spielplatz, ein letztes Mal die Füße ins Meer halten und vor allem: ein letztes Mal den Sonnenaufgang angucken. Nur das Runzelfüßchen und ich, während das Baby hinter uns im Bett selig schlummert.
    Hach, schön war das, dieser Urlaub allein mit Beiden." S. Instagram ..Authentisch und ehrlich ? Merkst du selbst, oder? Also wirklich – bei so wenig Followern solltest du dankbar sein, dass du überhaupt gefragt wurdest! Ich bin Journalistin – und eigentlich sollte man bzw. du wissen, dass eine Pressereise auch mit "Arbeit" verbunden ist, aber hinter welchem Stern lebst du ? Ich dachte, dass ich hier etwas über das Land erfahren könnte, aber sorry, das ist mehr als Kinderkram und sowas von unprofessionell!!!

  18. Andrea sagt:

    Liebe Lisa,

    ich habe nie bestritten, dass ich mit meinen Kindern nicht auch eine gute Zeit hatte. Und das habe ich auf Instagram geteilt. Die oben zitierten Erinnerungen sind auch die, die ich mir weiterhin als wunderbar bewahre. Ich sage in keinem Moment, dass alles schlecht war. Und ich schreibe in dem Post auch, dass ich mir bewusst bin, dass Pressereisen kein Privatvergnügen sind. Es geht viel mehr darum, dass ich mich sehr zwischen die Stühle gedrängt gefühlt habe und eben das etwas ist, das ich nicht verschweigen möchte.

    Was die Dankbarkeit angeht: Wie du als Journalistin ja sicher weißt gibt es keine Leistung "umsonst". Deswegen bin ich auch nicht dankbar dafür. Ich bin ganz sicher für vieles dankbar, aber eine Pressereise ist Arbeit. Da ist Dankbarkeit glaube ich fehl am Platze. Was meine Followeranzahl angeht: Tja nun, ich wurde ausgesucht, klein, groß oder mittel zum Trotz. Weil es manchmal darauf eben nicht ankommt. Manchen Kooperationspartnern ist nämlich der Inhalt eines Blogs wichtiger als pure Zahlen. Ich habe die Reise aber auch kurzfristig angetreten, weil die eigentlich angefragte Bloggerin erkrankt ist. Auch das ist etwas, das ich nicht verschweige.

    Wenn du Infos über Bulgarien als Reiseland wünschst, dann musst du dich leider noch etwas gedulden. Auch dieser Post kommt – denn wie mehrfach geschrieben, es geht nicht darum tolle Dinge schlecht zu machen.

    Andrea

  19. Neckermann Reisen Pressestelle sagt:

    Hallo Frau Zschocher,

    gerne möchten wir als Pressestelle von Neckermann Reisen, die Sie zu dieser Reise eingeladen hat, zu Ihrem Blogbeitrag Stellung nehmen. Wir hatten bereits nach Ihrer Reise Kontakt und haben ausführlich darüber gesprochen. Schade, dass Sie in Ihrem Beitrag einige Dinge nicht erwähnen, die aber für den Gesamtzusammenhang wichtig sind.

    Das Programm haben wir bereits Wochen vor der Reise verschickt. Das machen wir, um den Journalisten und Bloggern die Möglichkeit zu geben, zu entscheiden, ob diese Reise thematisch geeignet ist und um zu erfahren, ob es noch irgendwas gibt, was einem Teilnehmer wichtig ist, um es vor Ort noch zu organisieren. Das Programm für diese Reise war thematisch auf eine Familienreise ausgelegt. Das bedeutet auch, dass wir keine langen Ausflüge und an jedem Tag nur wenige Programmpunkte, die auch kindgerecht sind, geplant haben.

    Ob und wie ein Journalist oder Blogger nach der Reise über die Destination, das Hotel und seine Erlebnisse schreibt, ist natürlich völlig ihm/ihr überlassen, auch kritisch die Dinge zu betrachten und seine Meinung ganz klar kundzutun.

    Dennoch geht es hier, so denken wir, auch um eine gewisse Erwartungshaltung und Einstellung, die der Reisende mitbringt. Wenn Sie in Ihrem Blog schreiben: „Ich war im Urlaub“ sind wir zwar froh, dass Sie die Reise als solche empfunden haben, aber formell ist dies nicht ganz richtig. Denn eine Pressereise ist in dem Sinne kein „Urlaub“. Wir möchten den Teilnehmer der Reise die Destination, unsere Hotels und natürlich unser Programm vorstellen. Wir machen die Vorschläge und Sie sind offen Dinge zu tun oder auch nicht zu tun.

    Schade, dass diese Reise nicht so verlaufen ist, wie Sie es sich vorgestellt haben, denn es haben sich viele Menschen hier in der Zentrale und auch vor Ort eingesetzt, um die Reise perfekt zu organisieren.

    Viele Grüße,
    Ihre Neckermann Reisen-Pressestelle

  20. Andrea sagt:

    Vielen Dank für den Kommentar.
    Es ist in der Tat so, dass ich im Vorfeld den Ablaufplan erhalten habe (allerdings bin ich ja auch sehr kurzfristig eingesprungen, nicht "Wochen" vorher) – und, dass es hieß, dass dieser einen Vorschlag darstellt und ich dann eben schauen kann, was für mich mit den Kindern machbar ist. Dies war vor Ort dann nicht mehr so ohne weiteres möglich.Dabei war das ja elementar für meine Zusage.

    Sie sagen, dass es keine langen Ausflüge waren, und wenige Programmpunkte. Das stimmt so leider nicht. Denn die geplanten Ausflüge sollten gegen 9.00Uhr beginnen und eine Rückkehr ins Hotel war gegen 17.00Uhr geplant. Das ist für Kleinkinder ein ziemlich langer Zeitraum. Und der bestand, auch laut Programm, viel aus Bus fahren in verschiedene Regionen und, unter anderem, das Anschauen verschiedener Hotels. Für Kinder ist das aber, da sind wir uns sicher einig, nicht besonders interessant.

    Ich denke, das hatten wir auch besprochen, dass meine Kinder schlicht noch zu klein für diese Art von Programm waren. Und vielleicht hatten Sie auch andere Erwartungen an Kinder in dem Alter auf einer solchen Reise. Ich kann als Mutter aber kein solches Programm durchziehen, wenn ich merke, dass es meinen Kindern damit nicht gut geht. Darauf habe ich vor Ort mehrfach hingewiesen und leider wenig Unterstützung erfahren. Ich verstehe sehr wohl, dass das Programm lange im Vorfeld geplant war, aber in meinen Augen (und das schreibe ich auch) fehlte es leider an Flexibilität bzw. Verständnis für meine Lage.

    Dass ich die Reise als "Urlaub" bezeichne liegt sicher auch daran, dass eine permanenten Wiederholung des Wortes Pressereise den Lesefluss vielleicht doch arg stören würde. Ich schreibe ja, dass ich mir durchaus bewusst bin, dass eine Pressereise kein Privatvergnügen ist.

    Ich stelle zu keinem Zeitpuntk in Abrede, dass sich die Menschen bei Neckermann vor Ort oder in der Zentrale nicht eingesetzt hätten, um die Reise gut zu organisieren. Es ist nur in meinen Augen eben zu unflexibel mit dem "Faktor" Kind umgegangen worden. Meine Bedenken wurden in meinen Augen nicht ernst genommen, bzw. kam bei mir schnell das Gefühl an, das ich im Post beschreibe: Diese Mutter mit ihren Kindern macht nun alle Planung zunichte.
    Ich habe mich sehr bemüht Ihrem Programm zu folgen, aber meine Kinder gehen vor. Immer.
    Wie ich aber mehrfach betonte heißt das ja nicht, dass Bulgarien nicht ein wunderbares Land für Familienreisen ist. Und es heißt auch nicht, dass alles schlecht war. Das Hotel empfehle ich wirklich jeder Familie.
    Der Post zeigt einfach nur: Unsere gemeinsame Pressereise lief hinter den Kulissen anders als ich das im Vorfeld gedacht hätte und anders, als ich Pressereisen (ohne Kinder) bis jetzt erlebt habe.
    Das beschäftigt mich nach wie vor und das möchte ich auch thematisieren.
    Deswegen rate ich ja noch lange nicht davon ab mit Neckermann zu verreisen.

    Viele Grüße,

    Andrea

  21. Ellen sagt:

    Eine Bloggereise ist eben keine kostenlose Urlaubsreise. Besonders mit kleinen Kindern sollte man sich dessen sehr bewusst sein und im Vorfeld genau abwägen, ob die Reise, so wie sie angeboten wird mit den eigenen Kindern machbar ist. Nachher zu jammern finde ich nicht in Ordnung. Ich weiss vor jeder Pressereise, was auf mich zukommt und ich weiss, dass die Tage manchmal sehr lang sind. Darauf muss ich mich vorab einstellen und wenn ich dazu nicht bereit bin, dann nehme ich nicht an der Reise teil. Eine öffentliche Abrechnung ist weder zweckdienlich noch angebracht.
    Ich wünsche Dir mit Deinen Kindern noch viele wunderschöne und erholsame Reisen. Gräm Dich nicht, sondern zieh Deine Lehren daraus.
    Liebe Grüsse,
    Ellen

  22. Andrea sagt:

    Liebe Ellen,

    ich habe abgewogen und zugesagt, unter der Prämisse, dass es eben für mich möglich ist jederzeit zu sagen: Das ist zuviel für meine Kinder. Ich konnte im Vorfeld ja auch nicht absehen wie die Beiden mit der Sitaution umgehen würden.
    Ich empfinde meinen Post nicht aus öffentliche Abrechnung. Ich schreibe darüber wie es mir auf dieser Reise auch ergangen ist. Das bedeutet nicht, dass alles schlecht war (sage ich auch nicht) und es bedeutet auch nicht, dass irgendjemand deswegen nicht mehr mit dem Veranstalter verreisen soll.
    Ich gräme mich auch nicht mehr, ich denke wirklich, dass zu dem Thema nun alles gesagt ist.
    Die nächste Reise kommt bestimmt. Die Kinder werden ja auch größer. Und dann hole ich mit Inspiration bei dir!

    Liebe Grüße,

    Andrea

  23. Antje sagt:

    Ich verstehe was du meinst – aber ich glaube, dass du in diesem Fall einfach eine Pressereise mit Urlaub verwechselt hast. Du schreibst begeistert über diesen "Urlaub" in zwei verschiedenen Artikeln. Aber eben als solches war die Reise wohl nicht gedacht. Es klingt für mich so, als ob die Reise schon super war, nur der "Urlaub" durch das Programm gestört wurde.

    Das ist übrigens ein Thema, das ich immer wieder mit Freunden und Bekannten diskutieren muss. Auf den ersten Blick sieht es nämlich für alle so aus, als ob ich ganz oft im Urlaub bin. Dass eine Pressereise viel Arbeit ist, sieht kaum jemand. Das Programm ist meist eng getaktet, es prasseln unglaublich viele Eindrücke und Fakten auf einen ein. Man steht früh morgens auf um zu Fotografieren, geht abends sehr spät ins Bett, weil man noch Bilder sichtet, sortiert und hochlädt, Texte verfasst etc. Wieviel Arbeit hinter den einzelnen Blogposts steht sieht der Leser natürlich nicht – soll er auch nicht, denn am Ende zählt, dass er durch den Blogpost einen Mehrwert und Hilfe für seine eigene Urlaubsplanung bekommt.

    Wenn ein Veranstalter die Kosten für so eine Reise übernimmt, will er dir auch möglichst viel von der Destination zeigen, um dir einen Überblick zu verschaffen, der auch die Grundlage für deine Berichterstattung ist. Wie dann am Ende dein Eindruck ist und was du darüber berichtest, ist natürlich deine Sache. Aber über das Programm einer Pressereise zu jammern, weil so kein erholsamer Urlaub möglich war, ist aus meiner Sicht völlig unangebracht.

    Aber hinterher ist man immer um eine Erfahrung reicher und die hilft sicherlich, weitere Aktionen vorab besser einschätzen zu können. Ich wünsche euch auf jeden Fall viele weitere tolle und erholsame Urlaube.

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