Von Büchern und Kleidung- das Wochenende in Bildern

Dieses Wochenende drehte sich vieles um Bücher. Und blankliegende Nerven. Wie irgendwie seit Wochen, leider.
Ich hab aber eine gute Nachricht für euch: Beim Aufräumen habe ich festgestellt, dass ich ein Buch doppelt habe. Da teile ich doch gern mit euch. 😀

Samstag, 12. Januar 2019

In der Süddeutschen Zeitung ist ein Artikel über Kinderbücher drin. Hab ich im Newsletter gelesen und deswegen meinen Mann beauftragt mir die Zeitung mal zu kaufen. Es sind leider keine wirklich neuen Erkenntnisse im Text, Gendermarketing macht aus Sicht der Verlage Sinn weil sie so mehr Bücher verkaufen. Ich frage mich nur: Verkaufen Verlage mehr Bücher weil sie die für Jungs blau und die für Mädchen rot drucken, oder sehen Eltern einfach darüber hinweg und kaufen die Bücher weil der Inhalt spannend klingt? Und kaufen Eltern vielleicht auch eh nur die Bücher die sie kaufen weil es kaum Alternativen gibt? Ein bißchen ist das ja wie bei der Henne und dem Ei. Gibt es wenig diverse Bücher weil sie bei den Verlagen keine Chance haben, weil die dort befürchten es wird nicht gekauft? Würden Eltern diverse Bücher kaufen wenn es sie gäbe? Oder gibt es sie kaum weil sie nicht gekauft werden?
Ich kann für uns sagen: Wir suchen nach spannenden Held_innen, nach Kindern die Kinder sind und nicht „nur“ Jungs oder Mädchen. Aber das ist schwer. Vielleicht sollte ich darüber nochmal ausführlicher schreiben?

Nach dem Bibliotheksbesuch sind wir um ein „Conni“ und ein „Paula“- Buch reicher. Und ja, das sind stereotype Mädchen. Der „Girlsplaning“ Comic gehört meinem Mann, ich hab ihm den zu Weihnachten geschenkt. Und den wird meine Tochter später auch lesen. Und mein Sohn. Überhaupt sollten alle den mal lesen, weil er so gut ist. Es geht um Anforderungen an Frauen, um Körperbehaarung und Vulven. Eine meiner Lieblingsfragen: Würdet ihr eure Vulva erkennen, wenn sie auf einem Foto zwischen ganz vielen anderen gezeigt werden würde?

Am Nachmittag gibts selbstgemachte Donuts. Um die Stimmung zu heben, die schon wieder leicht abdriftet. Es gibt viel Streit wegen Kleinigkeiten und ich gestehe: Ich bin angeschlagen von all dem. Die Donuts schmecken und für kurze Zeit ist Ruhe. Bis das Apfelmus- Glas alle ist…

Ich gehe einkaufen. Auf dem Weg zum Supermarkt werde ich Zeugin wie jemand übel zusammengeschlagen wird. Und ich bin die Einzige (!) die hingeht. Also hinrennt und brüllt. Der Angreifer flüchtet. Der Mann, der zu Boden getreten wurde will nicht, dass ich die Polizei rufe. Es scheint, als sei ihm das alles peinlich. Ich weiß nicht ob es der Umstand war, dass er selbst eigentlich kräftig, oder weil ich als Frau ihm zu Hilfe eilte. Er ist jedenfalls ebenfalls sehr schnell weg. Und ich stehe da, voller Adrenalin und frage mich: Was, wenn ich mal Hilfe brauche? Um mich herum stehen bestimmt 50 Leute. Aber niemand (!) ist eingeschritten, niemand hat die Polizei gerufen. Nur ich, die ich von der anderen Straßenseite aus rübergerannt kam um dem Mann beizustehen. Und ja, ich dachte im Nachhinein auch darüber nach, dass das vielleicht leichtsinnig war. Aber Impuls ist Impuls. Und es soll ja keiner dazwischengehen. Aber aus der Ferne Hilfe rufen, das schafft man doch, oder?

Noch immer unter Schock bringe ich die Einkäufe nach Hause und gehe Baden. Denn es hat geregnet, ich bin bis auf die Knochen nass uns muss warm werden. Mein Mann kocht Cannelloni mit Ricotta-Basilikum-Füllung. Die Kinder mögen es nicht und essen lieber Knäckebrot.
Zum Einschlafen hat Herr Annika wieder einen Zusammenbruch weil er ein Buch vorgelesen bekommen möchte, dass nicht endet. Ich verstehe einfach nicht, was das sein soll.

Sonntag, 13. Januar 2019

Frische Bettwäsche, hach. Einarmig ein Bett beziehen ist nicht wirklich einfach, es dauert EWIG. Aber ich schaffe es, irgendwie. Und bin dann auch stolz auf mich. Weil ich das mit meiner kaputten Sehne und den kranken Kindern gut hinbekommen habe. Und gleichzeitig bin ich traurig, weil hier soviel Geschrei ist. Es scheint, als sei ich nie genug.

Eine Freundin kommt vorbei, Babysachen sichten, über das Leben mit Kindern reden. Das tut gut. Sie gibt mir die Erlaubnis die Babysachen in Größe 50/56 zu verschenken. Das möchte ich gern tun. An euch. Wenn jemand Kleidung in Größe 50/56 benötigt, dann meldet euch und ihr bekommt ein kleines Paket von mir.

Und auch Größe 62 habe ich aussortiert. Das möchte ich ebenfalls gern weitergeben. Wer von euch hat Interesse? Sagt gern Bescheid!

Und dann öffne ich mein Paket. Es lag bei der Nachbarin. Erkennt ihr, wer mir was geschickt hat?
Carola hat auf meine Nachfrage bei Twitter reagiert und mir nicht nur ein Paket mit Babykleidung geschickt, sondern auch noch kleine Überraschungen, die SO gut tun. Danke dir, du Wunderbare.
Und an der Stelle seht ihr auch: Gebrauchte Kleidung wird hier sehr geliebt. Deswegen will ich ja auch euch eine Freude machen mit den aussortierten Sachen von uns.

Die Kinder sind beim Kindergeburtstag. Es gab einen großen Streit mit dem Runzelfüßchen in dessen Konsequenz ich mit dem Baby zuhause bleibe. Und um es mir schön zu machen hole ich den alten Spielbogen fürs Baby. Den stelle ich jetzt zum dritten Mal auf. Beim Runzelfüßchen habe ich den Second Hand gekauft, inzwischen fehlen einige Teile. Aber das macht nichts, es ist trotzdem schön bunt (und ohne Ton). An all diesem Umgeräume merke ich, wie die Zeit vergeht und wie wenig ich eigentlich mitbekomme (Dazu in einem Artikel in dieser Woche mehr)

Während das Baby neben mir versucht mit Schwung auf dem Bauch zu rollen lese ich diesen Comic. Jaaa, es ist gerade etwas Comiclastig hier, was auch daran liegt, dass sich diese Bücher eben schneller mal nebenbei lesen lassen. Jedenfalls kann ich euch „Family Living“ auch ans Herz legen. Ich musste öfter laut lachen weil das Leben mit Kindern eben genauso ist, wie Lotta Sjeberg es beschreibt und zeichnet. Ich hab das Buch aus der Bibliothek mitgenommen weil ich dachte: Na, vielleicht guckst du mal rein, und jetzt bin ich froh, dass ich diesen kleinen Schatz gefunden habe.

Dann kommt der Rest der Familie vom Geburtstag wieder und es ist (mal wieder) Land unter. Weil Herr Annika die Tür nicht zumachen möchte. Das endet in einer halbstündigen Schreitriade. Mir platzt der Kopf. Und ja, ich suche nach dem „Trotz“buch vom Gewünschtesten Wunschkind. Aber ich finde es nicht. Nur das für die Jahre 5 bis 10. Ich hoffe sehr, es taucht bald wieder auf, vielleicht stehen da noch Tipps drin, die ich bisher verpasst habe.
Und außerdem stelle ich fest: Das wunderbare Buch von Rike Drust „Muttergefühle. Gesamtausgabe“ habe ich doppelt. Einmal gekauft, einmal vom Verlag geschickt bekommen. Ihr bekommt gern eins davon.
Kommentiert einfach bis 20.01.19, dass ihr es gern haben möchtet.

So, und jetzt bin ich platt von den letzten Tagen und hoffe, die neue Woche wird besser.

Mehr Wochenende findet ihr bei Große Köpfe.

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7 Antworten

  1. Ich bewundere deine Zivilcourage! <3 Meine Mama ist auch so ein Mensch, der sofort dazwischen geht (auch wenn es zwei größere Männer sind!) – ich eher die im Hintergrund. Aber tun muss man was! Danke dir. <3

    Diese Schreiphasen kenne ich auch von meinem Sohn. Und viele anderen Frauen (ja, es sind Frauen) glotzen und verurteilen mit ihren Blicken. Ich kann sehen, was sie denken. Erst gestern wieder, als ich im großen Schwimmsaal als Blödmann bezeichnet wurde – laut schreiend.
    Ich schicke dir ein Ommmm.

  2. glaskerze sagt:

    Übrigens sehr mutig, dass du eingeschritten bist. Danke!

    Ich war auch mal Zeugin, wie einer von zwei Kerlen bedroht wurde. Mir erschien die Konstellation unangenehm, da hab ich vorher die Straßenseite gewechselt. Dadurch konnte ich dann sehen, wie sie ihn bedrohen. Durchaus möglich, dass da ein Messer im Spiel war. Der Mann hatte dermaßen die Panik in den Augen und Blickkontakt zu mir. Hab dann die Polizei angerufen. Während ich telefonierte, liefen sie quasi an mir vorbei. Bin ihnen dann gefolgt, mit Polizei am Handy, um den Standort durchzugeben. Sie haben sie dann tatsächlich geschnappt. Leider hab ich dabei völlig das Opfer vergessen. Und, auch leider, musste lange Zeit selbst Angst und Ungewissheit aushalten, nicht nur für mich, auch wegen meiner Eltern, Brüder und unseres Hundes, der immer draußen war, da der juristische Vertreter der Täter jederzeit meine Adresse an die Täter hätte geben können.

  3. glaskerze sagt:

    Oh ja, das hätte ich gerne 😀
    Hab schon so viel Positives über das Buch gehört, bisher aber noch nicht gelesen. Liegt daran, dass ich momentan auch so Land unter bin, dass ich mir lieber nur dann Lesenachschub hole, wenn ich wirklich Luft habe. Und während ich das schreibe.. hm. Vielleicht ist das der Wink mit dem Zaunpfahl. Ich muss mir mal wieder eine Pause nehmen und in einer Buchwelt versinken :]

    Ich fühle mit dir mit dem 2-jährige Zwerg. Auch bei uns gibt es momentan viele Fragezeichen über die vielen Kernschmelzen, die unser Widder gegenwärtig täglich durchlebt (irgendwas zwischen 2-67..).

    Wir haben im Esszimmer eine Schiefertafel, darauf schreibe ich monatlich einen Spruch. Gerne als Gegenpol zum Alltag. Da steht seit Neujahr:

    Wofür bist du heute dankbar?

    Die neue Woche wird besser! 🙂

    Liebe Grüße
    Katharina | glaskerze(at)googlemail(dot)com

  4. Ari sagt:

    Hallo Andrea,
    das Buch würde mich gern nehmen!

    Und ich hoffe, dass bei euch bald wieder etwas mehr Ruhe einkehrt.

    Was Kinderbücher angeht habe ich mir vorgenommen, meiner Tochter welche zu geben, die ausgewogen und nicht geschlechtsspezifisch sind. Aber gibt es davon viele? Im Moment interessiert sie sich noch nicht so sehr für die Geschichten selbst, sie ist aber auch noch keine zwei.

    Und irgendwann wird sie dann ja auch selbst Bücher aussuchen wollen, hat man da als Elternteil überhaupt noch großen Einfluss? Versuchst du, deinen Kindern bestimmte Bücher auszureden?

    Ich wunsche euch eine schöne Woche!

  5. Edelnickel sagt:

    Uiui, das klingt, als brauchst Du mal dringend eine Pause. Hoffentlich tut sich bald mal eine auf!

    Das Buch von Rike Drust hätte ich super gerne. Also dafür hüpfe ich mal in den Lostopf. 🙂

    LG, Nickel

  6. clarissa sagt:

    Ich bin grade Mutter geworden, und oh je, ich hab viel mehr gefuhle als ich dachte! Eine humoristische Sicht auf Dinge wäre schön, ich hüpfe also in den Lostopf!
    Oh und Größe 62 wird hier auch irgendwann passen, vielleicht magst du mir mal eine Mail schreiben (raupenblau@gmail.com)?
    Aber am wichtigsten: Hut ab vor deiner Zivilcourage, das traut sich nicht jede_r und es ist so so wichtig! Wünsche dir starke Nerven für das autonome Kind und sende liebe Grüße!

  7. Anonym sagt:

    Hallo 🙂
    Ich würde mich sehr über das Buch von Rike Drust freuen <3

    Viele Grüße,
    Anna Rapunzela (anr[AT]pajap.eu)

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