Selbstständig im Sommer

Früher dachte ich immer: was haben die denn alle, man kann doch auch im Sommer bloggen, das Leben geht weiter, es gibt doch soviel zu erleben und zu berichten.
Heute sehe ich das anders. Also natürlich stimmt nach wie vor, dass es viel zu berichten geben würde. Aber ich habe nicht mehr die Zeit alles aufzuschreiben. Weil ich die Zeit mit den Kindern genieße und das Baby abends nach wie vor nicht allein schlafen will/kann. Meine Zeit ist begrenzt und gerade jetzt im Sommer unternehmen wir so viel, dass ich manchmal gar nicht hinterherkomme.

Als ich auf Facebook eine Zusammenfassung vom letzten Wochenende schrieb, weil ich einfach nicht geschafft habe abends noch das Wochenende in Bildern auf den Blog zu laden, da schrieb jemand: „Das klingt nach einem ERfüllten Wochenende, nicht nach einem gefüllten.
Und genauso ist es. Die Zeit ist sehr erfüllend. Nicht immer, aber oft. Vieles ist stressig, anstrengend, herausfordernd. Aber manches ist auch das pure Glück.

Zum Beispiel wenn ich dem Baby dabei zusehen, wie er immer wieder in die nasse Waschmaschine krabbelt um sich darin abzukühlen und dabei schallend lacht.

Oder wenn Herr Annika mir einen selbstgebastelten Fächer aus der Kita mitbringt, damit mir im Home-Office nicht zu heiß ist.

Oder wenn das Runzelfüßchen den Plan geschmiedet hat in diesem Sommer schwimmen zu lernen. Dann MUSS ich da natürlich dabei sein.

Oft genug bleibe ich nämlich doch am Schreibtisch sitzen, weil Aufträge drängen, ich nur noch das fertig machen und jenes schnell noch anleiern und hier noch kurz Rücksprache halten und da noch ein Angebot verschicken. Und meine Buchhaltung machen, Rechnungen schreiben sich auch nicht von allein. Ich liebe meine Arbeit, sehr. Und ja, ich liebe auch das Selbstständig sein und arbeiten wann und wie es für mich und unsere Familie passt.

Schattenseiten am selbstständig sein

Das gilt nicht immer, selbstständig sein bedeutet eben auch, dass das Einkommen schwankt, dass es Durststrecken gibt, dass manchmal alle Auftraggeber_innen gleichzeitig drängen. Ich bekomme keinen bezahlten Urlaub, kein Weihnachtsgeld, keine Krankengeldzahlung. Das gehört auch dazu. Aber auf der anderen Seite kann ich eben frei entscheiden wann ich überhaupt arbeiten möchte. Und wieviel.

Und all das Positive am selbstständig sein

Gestern, als es so heiß war zum Beispiel, da habe ich mir frei genommen. War mit den Kindern am See und habe das genossen. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne jemandem einen Urlaubsantrag abzugeben. Wir sind in den See gesprungen, haben Pommes gegessen (ok, wir Eltern, die Kinder bestanden auf trockenem Brötchen), haben im Schatten unterm Baum gesessen und gebuddelt und gekuschelt.

Wir Eltern werden ungefähr 20 Sommer mit unseren Kindern verbringen, bevor sie eigene Wege gehen wollen. 20 Sommer, das klingt so wenig, oder? Fünf habe ich mit meiner Tochter schon erlebt. Ich wünsche mir, dass wir diesen Sommer genießen.

Deswegen verzeiht mir, wenn hier vielleicht weniger passiert. Ich bin noch da, aber vielleicht habe ich zwischen Familie und Selbstständigkeit gerade keine Kraft. Oder schaukel in einer Hängematte im Sommerwind. Hoffentlich werde ich viel lachen und wir als Familie viele Erinnerungen schaffen.

Euch wünsche ich genau das und noch viel mehr. (Und versprochen, es wird ganz sicher nicht die nächsten Monate hier total ruhig sein, nur eben vermutlich nicht drei Artikel pro Woche geben. Und das Familienumweltbuch pausiert auch gerade, ihr könnt aber gern weiterhin eure Texte und Ideen schicken)

Genießt euren Sommer! ❤️

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