Das Kind schimpft

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Denkt ihr auch manchmal, wenn ihr so auf der Straße anderem Familien begegnet: Au weia, was stimmt denn da nicht?
Ich jedenfalls kenne das, aber vor allem aus der anderen Seite. Denn das Runzelfüßchen ist gerade in ihrer „Schimpfphase“.
Natürlich kann ich nur mutmaßen was da in meiner Tochter vorgeht, aber soweit wie ich das beurteilen kann geht es vor allem darum herauszufinden wie laut sie unterwegs so schreien kann und welche „Gemeinheiten“ ihr so einfallen.

Streit im Kindergarten

Das ist zugegeben ziemlich lustig. Wenn ich mein Runzelfüßchen aus dem Kindergarten abhole und frage was sie den Tag über so gemacht hat, dann erzählt sie mir etwas vom Spielplatz, von Büchern und Freunden. Und dann geht es los: Sie erklärt mir wer was gesagt hat und wird dabei immer lauter. Denn am Ende steht IMMER ein Streit. Irgendwer hat sich mit ihr gestritten, behauptet sie, und dann musste sie leider schimpfen. Inzwischen hat sich meine Tochter so in Rage geredet, dass man uns auch eine Querstraße weiter „reden“ hören kann.

Whaa, Kreisch, Schimpf

„Mama, und dann hat der SOOOO gemacht. Und ich hab dann gesagt: STOP!“ brüllt sie. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie andere uns anstarren. Mein Runzelfüßchen legt noch einen drauf. Auf meine Nachfrage was sie denn dazu gesagt habe, steigert sie sich weiter hinein. „Mama, dann hab ich gesagt: WHAAAA! Und dann hat er so gemacht: KREISCH!

Menschen sehen Kind schimpfen

Es wird lauter und lauter, aber eigentlich auch immer fröhlicher. Nur ist das für Passierende ja nicht unbedingt zu erkennen. Die hören meine Tochter schimpfen wie ein Rohrspatz und kreischen und fauchen und denken sich ganz sicher ihren Teil. Manche starren mich an, manche schauen auch verlegen weg. Und meine Tochter „schimpft“ und „schimpft“ und geht sehr darin auf, dass sie nach Herzenslust schreien kann.

Emotionen nach dem Kindergarten

Ich glaube, dass all die Emotionen, all die Erlebnisse des Tages entladen sich in diesen Momenten. Die Anspannung des Tages fällt ab und das Schreien hilft ihr, ihre Gefühle zuzulassen und zu kanalisieren. Ich finde das nicht schlimm, denn in dieser Form, begleitet und ja auch projezierend, dann kann sie Abstand gewinnen. Dennoch habe ich natürlich nachgefragt, im KIndergarten, ob es da viel Streit gibt. Mir wurde versichert, dass das Runzelfüßchen wenig  Streit hat, sich meist lachend durch den Tag bewegt. Mich freut das sehr. Und so genieße ich in der Tat unseren kreischigen Nachhauseweg, denn ihre Erzählungen sind auch immer sehr phantasievoll.

Kennt ihr das von euren Kindern auch?

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2 Antworten

  1. Ja, herrlich, was die kleinen Menschen schimpfen können! Meine Zweijährige erklärte einige Tage lang bei verschiedensten Gelegenheiten Leute zu "nicht mein Freund" und überhaupt: "Ich bin jetzt böse. Ich Spiel nicht mit dem!" Und das mit so viel Genuss!

  2. Julia sagt:

    Oh ja, das gibt es bei uns auch. Weniger in Erzählungen von Erlebnissen, dafür in sehr lebhaften Nacherzählungen von entsprechenden Bilderbüchern. Ganz beliebt momentan: "Du hast angefangen! Nein du!" Da kann sie so herrlich selbst Schimpfwörter kreieren!

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