Schulweggespräche 1

„Wie geht es dir an deinem ersten Tag als Erstklässlerin?“
„Gut, Mama. Und dir?“
„Ich bin ein bisschen aufgeregt. Weil die Schule heute los geht und ich so viele Gedanken in meinem Kopf habe.“
„Ich hab auch viele Gedanken. Aber ich freu mich auch ganz doll. Das wird schon gut, oder?“
„Ja, wird es. Und nach der Schule hole ich dich ab. Ich bin gespannt, was du erleben wirst.“
„Mama, ich hab ein bisschen Angst.“
„Das verstehe ich. Ich habe auch oft Angst in neuen Situationen. Das ist ganz normal. Angst ist nicht schlimm. Bei mir kribbelt das dann im Bauch wenn ich irgendwo hingehe, wo ich niemanden kenne. Aber weißt du, was gut ist? Man trifft eigentlich immer jemanden den man mag und mit dem man spielen kann.“

Schulhof am ersten Schultag

Als wir auf dem Schulhof ankamen waren wohl sowohl meine Tochter als auch ich überfordert. Die Kita, die meine Kinder besuchen ist sehr klein, gerade 16 Kinder spielen hier jeden Tag miteinander. In die Schule gehen vielleicht 400. Alles wuselt durcheinander und leider gab es im Vorfeld nur wenig Information. Wir stehen also mit unseren Masken auf dem Schulhof und warten, was passiert. Irgendwann kommt der Lehrer und sammelt die Kinder ein. Sie verschwinden im Gebäude und ich mache mich auf den Rückweg.

Kein Abstand auf dem Schulhof

Ich denke darüber nach wieso ich überhaupt letzte Woche so bemüht um einen Corona-Test war. Auf dem Schulhof tragen maximal 50% der Schülerinnen Maske, von den Lehrerinnen und Erzieher*innen ebenso. Bei den Eltern war die Quote noch schlechter. Abstand halten ist auf dem Schulhof nicht möglich, außer man läuft Slalom und bleibt eben vor dem Gebäude. Das ist für mich die erste große Umstellung.

Plötzlich alles anders

Bis jetzt konnte ICH entscheiden welcher Ansteckungsgefahr ich meine Kinder aussetze. Erschien es uns zu unsicher, haben wir es einfach gelassen und sind nicht hingegangen. Jetzt ist das überhaupt keine Option mehr. Nach einer eher traurigen Einschulungsfeier (vielleicht, ganz vielleicht erzähle ich mal darüber) beginnt nun das erste Schuljahr meines Kindes unter solch unguten Bedingungen.

Angst ums Schulkind

Etwas, dass ich meiner Tochter natürlich nicht sage, was mich aber enorm beschäftigt ist die Angst um sie. Um alle Schulkinder und ihre Familien. Ich wünschte, mein Kind würde nicht ausgerechnet in diesem Jahr in die Schule starten müssen. Auch das behalte ich für mich. Weil ich möchte, dass mein Kind sich nicht noch mehr Sorgen macht also sowieso schon.

Eine Antwort

  1. Alessandra sagt:

    Hach. 🙁 Wir haben das Ganze in 2 Wochen vor uns. Mir ist jetzt schon ganz schwer ums Herz.
    Ich wünsche deiner Tochter alles Gute für diesen neuen Lebensabschnitt.

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