Nachhaltig werden – die Challenge

Wie ihr wisst mache ich mir viele Gedanken darum wie wir alle nachhaltiger leben können. Was der kleinste Beitrag ist den jeder von uns beisteuern kann. Aber auch: Wie mache ich das mit meinen Kindern, wie vermittel ich ihnen, Werte, wie erkläre ich was mit der Umwelt geschieht. Wieso kaufe ich nicht 100 Plastikspielzeuge und wieso müssen wir jetzt die alten Schuhe vom Runzelfüßchen suchen, damit Herr Annika auch ein Paar Hausschuhe hat.
Ich bin wenig dogmatisch was meine Nachhaltigkeit angeht und ich gebe zu: Ich bin nicht perfekt. Ich habe da diesen Schuhtick, der nur in sofern nachhaltig ist, als dass ich die Schuhe Second Hand kaufe, weil die allermeisten Menschen die Schuhe dann doch nicht anziehen.

#Nachhaltigwerden 

Aber ich habe 100 Fragen und ganz oft keine Lösung. Oder ich werde mutlos, weil ich nicht glauben kann, dass ich die Einzige bin, die sich für Nachhaltigkeit interessiert. Das ist natürlich Quatsch, ich bin nicht allein, und ihr seid es auch nicht. Und weil ich glaube, dass man gemeinsam immer stärker ist als allein starten Susanne, Rachel und ich zusammen mit euch eine Challenge. Nachhaltigwerden heißt die, und sie wird uns und euch die nächsten vier Wochen begleiten.

Vier Wochen Nachhaltigkeit

Vier Wochen sind ganz schön lang, oder? Ich kann schon mal sagen: Nein, ich werde jetzt nicht jeden Tag etwas dazu posten. Oder drüber schreiben. Hier auf dem Blog gibts eine wöchentliche Aufgabe, wenn ihr mitmacht, dann verlinkt euch doch gern. Und in den sozialen Netzwerken teile ich auch einiges, aber keine Sorge, es wird nicht langweilig. Denn ich finde eben auch: Die Mischung machts. Ich könnte mich glaube ich selbst nicht ertragen, wenn ich jetzt vier Wochen lang Nachhaltigkeit prädige. Aber: Steter Tropfen höhlt den Stein. Deswegen: Hier und da wird es eben schon Thema sein. Und ich baue da auch auf euch, denn ich bin bei sooo vielen Dingen selbst noch auf der Suche!

#Nachhaltigwerden – die Challenge

Am Sonntag gehts los und ich bin schon so gespannt. Auch spannend ist, dass ich das hier natürlich nicht allein mache. Sondern mit zwei Frauen zusammen, die wesentlich mehr Ahnung von Nachhaltigkeit haben als ich. Susanne von „Ich lebe jetzt!“ ist vor allem deswegen wie gemacht für die Challenge, weil sie immer auf der Suche nach Alternativen ist. Sie war auch die Initiatorin des Ganzen und hat uns mitgerissen. Rachel von „Mama denkt“, die Dritte im Bunde war auf dem Blog schon mal zu Gast und ist glaube ich schon so viel weiter als ich, was die Nachhaltigkeit und Achtsamkeit angeht. Aber so ist das, jede_r von uns fängt mal irgendwann an. Rachel lernt ihr jetzt im Interview auch besser kennen. Ein Interview mit mir gibt es bei Susanne. Und jetzt will ich wissen: Seid ihr dabei, beim #Nachhaltigwerden ?

Interview mit Rachel von „Mama denkt“ über Nachhaltig werden

Wieso ist dir Nachhaltigkeit so wichtig? 

Für mich ist Nachhaltigkeit der einzige Weg, um daran mitzuwirken, dass meine Kinder in Zukunft einen blauen Planeten bewohnen. Hinzukommt, dass ich glaube, dass uns irgendwann die Wertschätzung abhanden gekommen ist. Die Wertschätzung für das Wasser, das wir trinken, für das Getreide, das wir zum Backen verwenden oder für das Benzin, mit dem wir uns immer und jederzeit fortbewegen können. Ich weiß nicht wann und wo wir diese Wertschätzung der großen und kleinen Dinge verloren haben. Doch sie ist es, die mich an vielen Stellen meines Handelns maßgeblich antreibt.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich? 

Spreche ich von Nachhaltigkeit, handelt es sich in der Regel um ökologische Nachhaltigkeit. Nachhaltig zu leben, bedeutet für mich meine Entscheidungen und mein Verhalten danach auszurichten, dass es möglichst niemandem schadet. Das ist nicht immer leicht und oft gibt es kein richtig oder falsch, sondern eher ein falsch und ein sehr falsch. (In diese Situation haben wir uns leider selber hineinmanövriert.) Meine Nachhaltigkeit zeigt sich in der Wahl meiner Kleidung, meiner Entscheidung gegen den Verpackungswahn und der Sehnsucht nach Ursprünglichkeit. Sie lässt sich erkennen in meinem Umgang mit Ressourcen und meinem gelebten Verzicht.

Welche ist deine größte Nachhaltigkeits“sünde“? 

Auf diese Frage fallen mir (leider) gleich zwei Dinge ein: Zum einen habe ich vor ein paar Jahren einen Flug in einem Windkanal gewonnen. Ich denke, dass ich damit meinen ökologischen Fußabdruck ins Bodenlose befördert habe. Auch wenn ich dieses Gefühl zu fliegen großartig fand, ich würde es nicht noch einmal machen. Definitiv nicht.  Zum anderen gibt es da noch unsere aktuelle Sünde. Das ist das Fahren unseres Bullis. Wir hatten ihn uns gekauft, um ihn solange zu fahren, bis es nicht mehr geht. Nun ja. Der Bulli rollt und mein schlechtes Gewissen hinsichtlich unseres Dieselverbrauchs ist riesig. Die damit einhergehende Verschmutzung lässt mich nicht in Ruhe und ich weiß gerade keinen Weg, dem Abhilfe zu verschaffen. Der Herbst hat Einzug gehalten. Das Fahrrad fahren wird sich deshalb auf diese langen Strecken nicht mehr gut umsetzen lassen. im Winter sowieso nicht. Wie finde ich für dieses Problem auf dem Land eine gute Lösung? Ich bin noch auf der Suche.

In welchem Alltagsbereich fällt dir die Entscheidung zwischen nicht nachhaltig und nicht nachhaltig am stärksten auf? 

Es gibt tatsächlich Dinge, bei denen ich oft Dinge, sie sind so oder so niemals nachhaltig. Nur der Verzicht auf sie müsste meine Antwort sein, um wirklich nachhaltig in diesem Alltagsbereich zu werden. Als stärksten fällt mir das beim Bloggen und Netzwerken auf. Klar, ich kann gebrauchte Endgeräte wählen. Sei es das Smartphone, das Tablet oder das Notebook. Vielleicht würde ja auch nur eines der Geräte vollkommen ausreicht. Denn egal welcher Name drauf steht: Es beutetet immer einen Verbrauch wertvoller Ressourcen. Das ist nicht nachhaltig. Und trotzdem nutze ich meine Zeit am PC oder im Netz oft nur aus nachhaltigen und das Leben mit Kindern betreffenden Gründen. Da fällt mir der Spagat am häufigsten auffand lässt sich auch nur verdrängen. Klar, meine Tastatur könnte eine aus Bambus sein. Aber auch da wird eine Ressource vom anderen Ende der Welt herangeschafft. Das nächste ist dann meine Zahnbürste. Plaste oder Bambus?  Ich weiß es nicht. Daher muss ich manchmal sehr bewusst diese Ambivalenz aushalten, was nicht immer schön ist, mir aber zumindest den Blick für meinen Lebensstil offen hält. Zu 100% gelingt mir Nachhaltigkeit nicht. Aber ist das ein Grund für weniger nachhaltig werden? Für mich nicht nein.

Welcher Gegenstand in deiner Wohnung, ist für dich ein Bild von Nachhaltigkeit? 

Der erste Gegenstand, der mir in den Sinn kommt: Unsere Glaskaraffe. In ihr füllen wir uns unser Wasser aus dem Hahn ab. Sie finde ich total nachhaltig. Oder auch die gesammelten Kastanien, die noch in der Küche lagern

Seit wann beschäftigst Du Dich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“? 

Seitdem wir vor etwa 8 Jahren mit dem Reduzieren begonnen haben, ist Nachhaltigkeit mehr oder weniger ein Thema. Erst ging es um Minimalismus und darum, unseren Konsum zu hinterfragen. Denn irgendwie scheint das Besitzen von vielen Dingen nicht das zu sein, was glücklich macht, sondern eher krank. Das Erleben, es geht mit viel, viel weniger, war erfüllend. Als es darum ging den überschüssigen Besitz loszuwerden, war ich hin und hergerissen. Auf der einen Seite der Wunsch nach Freiheit, Freiraum und Freizeit. Auf der anderen Seite das Gefühl, einfach wegwerfen ist nicht richtig. Denn irgendwann wurde dieser Gegenstand geschaffen. Ich will es wertschätzen und es kann noch irgendwie gebraucht werden. So kamen wir irgendwann bei der Nachhaltigkeit an

Glaubst Du, Du kannst durch Dein Handeln etwas verändern? 

Davon bin ich überzeugt. Zutiefst. So oft wird gesagt, dass ich als Einzelner nichts tun kann. Aber wie ist das denn mit dem Aussortieren der Plastiktüten aus bestimmten Supermärkten?! Das waren doch wir. Wie ist das mit dem grünen Ökotrend? Klar, der ist in Frage zu stellen, weil es letztendlich auch wieder nur um Konsum in Grün geht. Aber wir haben dazu beigetragen, dass Regale grün wurden. Was ist mit dem Wirtschaftszweig, der nach alternativen Aufbewahrungsdosen zum herkömmlichen Plastik sucht? Das waren wir. Wie ist das mit der Menostase, die vor drei Jahren noch total unbekannt war und jetzt im Drogerieregal steht. Das waren wir.  Wir haben Einfluss. Wir können was bewirken. Und wenn es der unmittelbare Bekanntenkreis ist, in dem es zu Diskussionen kommt, in dem Alternativen erwähnt werden und wir uns zusammen tun

Wer ist Dein größtes Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit?

Ich habe eine Arbeitskollegin, die lebt im Wald. Das beeindruckt mich sehr. Bea Johnson beeindruckt mich sehr, weil sie so straight das Thema Zero waste angeht. Es sind die großen und die kleinen Schritte von Menschen, die mich begeistern, innehalten lassen und mich motivieren mitzugehen.

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