„Die hat gekackt“ – Wieso kindersensible Sprache so wichtig ist

Kindersensible Sprache in der Kita

Sprache ist für mich von jeher ein wichtiges Thema. Ich lese viel, rede viel und achte auch auf das, was ich sage. Natürlich wünsche ich mir, dass das in der Kita auch so gelebt wird.

Kita-Erzieherinnen untereinander

Nur leider, Wunschkita hin oder her, kann ich mir ja nicht aussuchen WIE die Erzieherinnen miteinander reden. In der Eingewöhnungsphase bekomme ich natürlich genau das auch mit. Und ich merke, dass die Frauen mich manchmal komplett vergessen und dann so reden, wie sie halt reden.

Keine Kindersensible Sprache 

Da geht es um, verzeiht mir „Kacke“, hauptsächlich jedenfalls. Ja, ich verstehe schon, die Kinder machen in die Windel, das kann man kommentieren. ABER, ich bin der Meinung das kann man auch schöner formulieren. Auf ein Kind zeigen und sagen „Die stinkt. Die hat gekackt. Boah, wie das nach Kacke riecht…“ ist nichts, was ich hören möchte. Oder meine Runzelfüßchen oder irgendein anderes Kind hören sollte.

Auf Sprache achten

Neben der Respektlosigkeit, die das für das einzelne Kind bedeutet mit „die stinkt“ angeredet zu werden,  finde ich es generell ganz wichtig auf seine Sprache zu achten. Gerade auch, weil meine Tochter in einem Alter ist, in dem sie schon einige Wörter nachspricht. Und ich fände es unbeschreiblich unschön, wenn eines der zehn Worte, die meine Tochter sagen kann dann ausgerechnet das K-Wort ist.

Kinder sprechen Wörter nach

Mir ist schlicht unverständlich, wieso die Erzieherinnen an dieser Stelle nicht sprachsensibler sind. Sie sollten doch wissen, wie viel Einfluss sie eben auch auf die Kinder haben. Auch in sprachlicher Hinsicht. Neben dem K-Wort habe ich in meiner Eingewöhnungsecke eben leider auch gehört,wie sie sonst miteinander reden. Ich kann niemandem vorschreiben, wie er oder sie spricht. Ich bin aber sehr wohl der Meinung, dass jede_r, der/die mit Kindern arbeitet sich seiner/ihrer Sprache bewusst ist.

Kraftausdrücke im Leben mit Kindern

Fluchen auf unterstem Niveau, Fäkal- und Kraftausdrücke sowie grobe Sprache sind meiner Meinung nach ein Tabu im Leben mit Kindern. Genauso wie Herabwürdigungen des Kindes, was natürlich über Sprache sehr schnell erzielt werden kann. Nicht, dass die Frauen in der Kita all das tun würden, aber das K-Wort ist für mich inakzeptabel. Schlimm ist nur, dass mir nach dem Hinweis darauf versichert wurde, dass dies die absolute einmalige Ausnahme war. Obwohl es sich danach so gar nicht angehört hat.Vielleicht, so meine Hoffnung, habe ich ja auch etwas angestoßen mit meinem Hinweis.

Sprechen lernen in der Kita

Irgendwann ist die Eingewöhnung vorbei und dann ist das Runzelfüßchen der Sprache in der Kita allein ausgesetzt. Ich kann sie davor nicht schützen. Für mich stellt sich gerade die Frage, wie ich meine Tochter davor schützen kann. Ist meine Einstellung übertrieben? Wie seht ihr das? Ich freue mich sehr auf Kommentare und gern auch Lösungsvorschläge.

Das könnte dich auch interessieren …

2 Antworten

  1. Nessa sagt:

    Übertrieben siehst du das ganz sicher nicht. Auch ich finde Sprache sehr wichtig und es fällt mir zum Beispiel sehr schwer den hiesigen Dialekt zu akzeptieren, weil er einfach einige gravierende grammatikalische Fehler mit sich bringt. Zu Kindergartenzeiten musste ich meine Kinder ständig verbessern, was vielleicht auch nicht der richtige Weg war. Mittlerweile ist das aber Gott sei Dank nicht mehr nötig.
    Du kannst nun natürlich nur abwarten, ob es noch mal vorkommt oder ob es wirklich nur eine Ausnahme war. Ich wünsche dir Letzteres.

    Alles Liebe
    Nessa

  2. Andrea sagt:

    Liebe Nessa,

    ach ja, die grammatikalischen Fehler, die sind auch so ein Fall für sich. Hier in Berlin gehören die eher leider nicht zum Dialekt. Aber ich befürchte, da bin ich gleich ganz machtlos. Es tut aber gut zu wissen, dass ich mit meinen Gedanken nicht allein bin.
    Ich bin sehr gespannt was passiert. Das Problem ist ja nur, wenn sie das K-Wort gelernt hat, dann hat sie es gelernt. Sich dann noch mal aufzuregen bringt ja nicht viel. Noch sind wir in der Eingewöhnung, ich werde das einfach weiter beobachten.

    Liebe Grüße,

    Andrea

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert